Der Bielefelder Wissenschaftspreis

Foto: (c) Sarah Jonek

Seit 2004 vergibt die Stiftung der Sparkasse Bielefeld alle zwei Jahre einen Wissenschaftspreis. Der Preis wird im Gedenken an Niklas Luhmann, den weltbekannten Bielefelder Soziologen, vergeben.

Die Stiftung der Sparkasse Bielefeld stiftet den mit 25.000 Euro dotierten „Bielefelder Wissenschaftspreis“ im Rahmen ihrer Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Für die Auszeichnung können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt vorgeschlagen werden, deren Forschung höchsten Ansprüchen entspricht und die sich wie Niklas Luhmann um eine interdisziplinäre Forschung verdient gemacht haben.

Niklas Luhmann

Der Name Niklas Luhmann steht wie kein anderer für die Universität Bielefeld. Seit den 70er Jahren entwickelte er seine berühmte soziologische Systemtheorie.

Der am 8. Dezember 1927 in Lüneburg geborene Niklas Luhmann studierte Rechtswissenschaft in Freiburg. Am 1. Oktober 1968 wurde er zum ersten Professor der Universität Bielefeld ernannt. Gleichzeitig gehörte er zu den Mitbegründern der Fakultät für Soziologie.

Im September 1969 trug Niklas Luhmann wesentlich zum Aufbau der Fakultät für Soziologie als größte Fakultät ihrer Art in Europa bei. Seine Arbeiten zur Weiterentwicklung der soziologischen Systemtheorie werden für die Soziologie, und darüber hinaus für die Geistes- und Sozialwissenschaften insgesamt, als epochal angesehen.

Sein Werk ist der Leistungskraft der Theorie verpflichtet und erstreckt sich auf alle Aspekte der modernen Gesellschaft. Mit seiner Theorie lassen sich, vermeintlich sehr weit auseinander liegende Sachverhalte miteinander vergleichen.

Seine Arbeiten waren auch quantitativ von gewaltigen Ausmaßen, wofür der berühmte Zettelkasten nur ein Beispiel ist. Luhmanns besaß umfassendes juristisches, historisches und philosophisches Wissen und ein breites Interesse für Lebenswissenschaften, Pädagogik, Ethik und Ästhetik.

Er scheute sich nie, über seine wissenschaftlichen Arbeiten hinaus zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen öffentlich Stellung zu nehmen.

Luhmann wurde von sieben Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen und 1996 machte ihn die Universität Bielefeld zu ihrem Ehrensenator. Obwohl ab 1993 im Ruhestand, setzte er sein wissenschaftliches Schaffen fort. Er starb kurz vor der Vollendung seines 71. Lebensjahres am 6. November 1998. Die Universität Bielefeld verlor einen ihrer profiliertesten Wissenschaftler, der zu den bedeutendsten Soziologen des Jahrhunderts zählt. Sein Renommee trug entscheidend zum internationalen Ruf der Universität Bielefeld bei und tut dies noch heute.

Preisvergabe durch eine hochkarätige Jury

Über die Vergabe des „Bielefelder Wissenschaftspreises“ entscheidet im Auftrag der Stiftung der Sparkasse Bielefeld eine hochkarätig besetzte Jury unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die bisherigen Preisträger

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